Am 27. April eröffnet Kulturzeit Kopfing die Jahresausstellung 2024: Die Ausstellung „Kostbar­keiten aus der Puppenstube“ präsentiert in der Kulturhaus-Galerie einen Querschnitt über 200 Jahre Puppengeschichte

Franz Jumeau Puppen (um 1880) jr

Unter den ältesten Puppen aus der Zeit des Biedermeier sind auch Babys und Kinder zu sehen: Erst­mals wurde damals die Kindheit als ein eigener Lebensabschnitt wahrgenommen, erstmals gab es nun Kinderzimmer, Kinderbücher und kindgerechtes Spielzeug. Die Baby- und Kinderpuppen eroberten schnell den Markt: Den kunstvoll bemalten Puppen­köpfen aus Biskuitporzellan wurden Glasaugen mit färbiger Iris ein- und Perücken aus echtem Haar aufgesetzt. Aufwändig genähte Kleider verbargen den oft mit Sägemehl gefüllten Stoffbalg, der als Körper diente. 

Mutter mit Kindern (1890 - 1920) jr

In der Ausstellung sind Puppen aus dem Biedermeier ebenso zu sehen wie Porzellanpuppen aus den französischen und deutschen Manufakturen, die in Europa führend waren. In Paris dominierten Modepuppen, in Deutschland eher Charakterpuppen. Erste mechanische Puppen konnten um 1880 sogar gefüttert werden. Die Künstlerpuppen deutscher Hersteller waren für besonders ausdrucks­starke Gesichter bekannt. Der verträumte Blick der von Käthe Kruse hergestellten Puppen machte diese zur wohl bekanntesten Puppenmacherin weltweit.

Käthe Kruse Puppe (um 1960) mk

Nach der Jahrhundertwende eroberten die unzerbrechlichen, pflegeleichten und dazu billigen Zelluloidpuppen den Markt. Typische Auswahl davon wird in der Ausstellung ebenso präsentiert wie schöne Künstlerpuppen aus der Zeit um die Jahrtausendwende.

 

Text: Dr. Josef Ruhland

Künstlerpuppe Reiter ( um 1990) jr

Die Ausstellung im Kulturhaus Kopfing ist bis 26. Oktober 2024 geöffnet.

Besichtigung nach tel. Voranmeldung unter:

+43 664 3939 940 (Kathrin Hauser),

+43 680 202 1415 (Kons. Brigitte Ruhland). 

Weitere Infos unter www.kulturhaus-kopfing.info.