Ruhland | eingestellt: 1.10.2022020 UPDATE: -
Mit den Umwälzungen nach 1850 (u.a. Bauernbefreiung) kamen auch auf die Landschulen große Veränderungen zu:
1869 regte zuerst die vom Reichsrat beschlossene 8-jährige Schulpflicht auf. Der Kopfinger Ortsschulrat erreichte mittels einer Petition einen Aufschub.
Zur selben Zeit nahmen jedoch in Kopfing auch die Raufereien überhand. Und als ein Schüler dem Oberlehrer schlug, wurde das zu einem medialen Aufreger: Wie sollte das weitergehen, wenn die Schuljugend im Turnunterricht körperlich noch mehr zu Angriffen dieser Art ertüchtigt werde?
Das "Faustrecht in Kopfing" wurde damals in den Zeitungen schon angeprangert. Sollte es nun auch in den Schulstuben Einzug halten?
Handarbeiten, Turnen und dazu Lehrerfräuleins in der Schule - das war neu und diese Veränderungen gaben den Kopfingern zu denken - die Leute damals konnten sich arbeitsfähige 14-jährige Burschen in der Schule wie auch junge Lehrerinnen in den Schulklassen nicht vorstellen.
Das ging - wie ganz oben im nebenstehenden Bericht erwähnt - gegen die Lebensweise ("Psychologie") und gegen den Glauben (siehe unten den Vers aus 1. Korinther, 14,34):
Denn "es sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet , zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert."
In den folgenden Jahren stellte sich der Ortsschulrat mit Petitionen gegen diese beabsichtigten Neuerungen wie "Erhöhung der Schulpflicht" (1875), Einführung des Ganztagesunterrichts (1878), 8-jährige Schulpflicht und Handarbeitsunterricht (1880) ...
Und es dauerte bis 1935, bis die auf 7 Jahre reduzierte Schulpflicht verpflichtend wurde.
... doch 1903 (Linzer Volksblatt, 7. 10.) schien die Lage nicht besser geworden zu sein.
Nicht ein Schüler allein schlug den Oberlehrer, nein, er verprügelte ihn mit Hilfe seiner Mutter mit Stockhieben ...
Der Grund: Er sollte nachsitzen.
Vom Abriss und Neubau der Schule 1961/1962 - siehe:
1949 hatte der Kopfinger Gemeinderat den Beschluss für den Neubau einer modernen Volksschule mit Turnsaal und Sportplatz gefasst. Reg. Rat Ludwig Körner war damals Schulleiter, - es sollte 13 Jahre bis zur Eröffnung 1962 dauern. Ab 1962 führte Kons. OSR Otto Straßl die Schule.